Neustädter Bürgerwehr blickt stolz auf Anfänge zurück – Mitgliederversammlung in der Stadthalle
Neustadt/WN. (bgm) „Was bereits in früherer Zeit den Grundstein für edle Gesinnung, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft bildete, das sollte vor nunmehr 32 Jahren wieder neu belebt werden. Angeblich wurden die damals schönsten Männer der Stadt gesucht und auch gefunden.“ Mit einem Augenzwinkern blickte Vorsitzender Sebastian Scharnagl auf die Anfänge der Historischen königlich-bayerischen Bürgerwehr Neustadt/WN zurück.
1981 gründete Ludwig Fritsch mit einigen Faschingsmatadoren den „Verein Neustädter Faschingszug e. V.“ Für die 750-Jahr-Feier der Kreisstadt sollte jeder Verein einen Beitrag leisten – auch der noch junge Faschingsverein. Der traditionsbewusste heutige Stadt-Ehrenhauptmann Fritsch wusste noch von den Feierlichkeiten des Heimatfestes 1923.
Schon damals war eine Bürgerwehr aufgetreten, die es als feste und mit öffentlichen Aufgaben betraute Einrichtung bis Ende des 19. Jahrhunderts in Neustadt gab. Ab 1807 unterstand sie dem Oberbefehl des Königs, und aus dieser Zeit rühren auch die fesche Uniform und natürlich der schwarze Tschako, die charakteristische, schwarze Kopfbedeckung mit Augenschirm und Federbusch.
Einst sei die Bürgerwehr zum Ordnungsdienst, zur Verteidigung der Stadttore und Mauern sowie zum allgemeinen Schutz der Bevölkerung eingesetzt worden. „Sie war also nie in militärische Auseinandersetzungen verwickelt“, betonte Scharnagl. Heute versteht sich die Truppe selbst als Heimatbotschafter und pflegt den regen Austausch mit befreundeten Wehren in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Österreich und Südtirol. Bei vielen Festen in der Kreisstadt sind die Einlagen der Königlich Bayerischen bereits fester Bestandteil, etwa bei der Eröffnung des Bürgerfestes oder beim Maibaumaufstellen.
Aufgaben, die auch Bezirkstagspräsident Franz Löffler zu schätzen weiß: „Sie verkörpern ein gewaltiges Stück unserer Heimat“, lobte der Kommunalpolitiker. Auch Bürgermeister Rupert Troppmann dankte für die Werbung für die Stadt. Und der künftige Landrat Andreas Meier, der die Bürgerwehr als Aushängeschild für Neustadt bezeichnete, nutzte sein Grußwort, um sich für den Aufmarsch der Bürgerwehr am Wahlsonntag zu bedanken: „Das war eine große Ehre. Das hat mich sehr gefreut.“ Für die musikalische Umrahmung der Mitgliederversammlung in der Stadthalle sorgte die Stadtkapelle mit Dirigent Karl Wildenauer.

